Link Juice – Definition & Beispiele

Link Juice gilt als währungsähnliche Kraft in der Welt der Suchmaschinenoptimierung, die signifikanten Einfluss auf die Sichtbarkeit und das Ranking einer Webseite hat. Ein kluges Management von dofollow und nofollow Links ist entscheidend, um die Autorität und Relevanz im Web zu maximieren.

Definition: Was ist Link Juice?

Link Juice ist ein Begriff aus dem Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO), der die Wertigkeit bezeichnet, die ein Link von einer Webseite zur anderen überträgt. Dieser Wert beeinflusst das Ranking der verlinkten Seite in den Suchmaschinenergebnissen.

Link Juice wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, darunter die Autorität der linkgebenden Seite, die Relevanz des Inhalts in Bezug auf die verlinkte Seite und die Platzierung des Links auf der Webseite. Ein hochwertiger Link Juice kann die Sichtbarkeit einer Webseite erheblich verbessern.

Suchmaschinen wie Google verwenden Link Juice als einen der Schlüsselfaktoren für das PageRank-Algorithmus, der die Reihenfolge der Webseiten in den Suchergebnissen bestimmt.

Wie funktioniert Link Juice?

Diese Übertragung des Link Juice bzw. der „Ranking Power“ geschieht nur durch sogenannte „dofollow“ Links. Dofollow Links sind so konfiguriert, dass sie den Suchmaschinen erlauben, ihnen zu folgen und den Link Juice weiterzugeben, was zur Verbesserung der Autorität und des Rankings der Zielwebseite beitragen kann. Im Gegensatz dazu haben „nofollow“ Links ein spezielles Attribut, das Suchmaschinen signalisiert, diesen Links nicht zu folgen.

Dieses Attribut wird oft verwendet, um zu verhindern, dass Link Juice an weniger vertrauenswürdige Seiten oder an Seiten, die bezahlte Links enthalten, weitergegeben wird, wodurch die Qualität und Relevanz der Suchergebnisse erhalten bleibt.

So erfolgt die Vererbung des Link Juice

Nachdem wir die prinzipiellen Funktionsweisen erklärt haben, stellt sich nun die Frage wie viel Link Juice pro Link weitergegeben bzw. vererbt wird. Dazu gibt es 2 Theorien. Die meisten SEOs sind der Meinung, dass Theorie 1 seit 2008 nicht mehr gültig ist, sondern seit dem Theorie 2 gilt.

Theorie 1 (bis 2008): 

Die Theorie besagte, dass eine Webseite mit ihrem Link Juice haushalten muss. Wenn eine Seite mit drei dofollow Links ausgestattet war, wurde der verfügbare Link Juice gleichmäßig auf diese drei Links aufgeteilt. Ein nofollow Link, wie Link 4 im Beispiel, übertrug keinen Link Juice. Somit wurde der gesamte verfügbare Juice nur auf die dofollow Links verteilt.

Praxisbeispiel: Webseite mit 4 externen Links. 3 davon dofollow 1 davon nofollow.

  • dofollow Link 1: 1/3 Link Juice wird weitergegeben
  • dofollow Link 2: 1/3 Link Juice wird weitergegeben
  • dofollow Link 3: 1/3 Link Juice wird weitergegeben
  • nofollow Link 4: kein Link Juice wird weitergegeben

Theorie 2 ( ab 2008):

Es gab eine Änderung in der Art und Weise, wie Google nofollow Links behandelt. Die neue Theorie nahm an, dass der Link Juice einer Seite durch die Gesamtzahl der ausgehenden Links geteilt wird, einschließlich sowohl dofollow als auch nofollow Links.

Das bedeutet, dass wenn eine Webseite vier Links hat und einer davon ein nofollow Link ist, der Link Juice trotzdem durch alle vier Links geteilt wird, aber nur die dofollow Links tatsächlich Link Juice an ihre Zielwebseiten weitergeben. Der nofollow Link verbraucht also einen Teil des verfügbaren Link Juice, gibt diesen aber nicht weiter.

Praxisbeispiel: Webseite mit 4 externen Links. 3 davon dofollow 1 davon nofollow.

  • dofollow Link 1: 1/4 Link Juice wird weitergegeben
  • dofollow Link 2: 1/4 Link Juice wird weitergegeben
  • dofollow Link 3: 1/4 Link Juice wird weitergegeben
  • nofollow Link 4: kein Link Juice wird weitergegeben

Woher stammt der Begriff?

Der Begriff „Link Juice“ stammt aus der frühen Zeit der Suchmaschinenoptimierung und wurde als bildhafte Beschreibung für die Weitergabe von Rankingkraft durch Hyperlinks geprägt. Die genaue Herkunft des Begriffs ist nicht eindeutig dokumentiert, aber er hat in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren an Popularität gewonnen, als Suchmaschinen wie Google begannen, Algorithmen zu entwickeln, die stark auf Links basierten.

Die erste verbreitete Erwähnung des Begriffs findet man in Diskussionen und Artikeln über SEO-Praktiken aus dieser Zeit. Diese Entstehungsperiode fiel zusammen mit der Entwicklung des PageRank-Algorithmus durch Google, der Hyperlinks eine zentrale Rolle in der Bewertung der Wichtigkeit und Relevanz einer Webseite zuwies.

Tipps für die SEO-Praxis

Webmaster sollten beim Setzen von dofollow und nofollow Links strategisch vorgehen, um die Vorteile des Link Juice optimal zu nutzen und das Ranking ihrer Website zu verbessern.

Dofollow Links: Setzen Sie dofollow Links gezielt für Seiten, die Sie stärken möchten, da diese Links Link Juice übertragen und das Ranking der verlinkten Seiten positiv beeinflussen können. Verwenden Sie dofollow Links für interne Verlinkungen, um die Seitenstruktur zu unterstützen und wertvolle Inhalte innerhalb der eigenen Domain hervorzuheben. Auch externe Links zu vertrauenswürdigen und thematisch relevanten Seiten können als dofollow gesetzt werden, um eine positive Beziehung zu anderen Webseiten aufzubauen und eventuell Link Juice zurück zu erhalten.

Nofollow Links: Nofollow Links sollten verwendet werden, wenn Sie keinen Link Juice an die Zielwebseite weitergeben möchten. Das ist vor allem bei Verlinkungen sinnvoll, die nicht für das Ranking genutzt werden sollen, wie Kommentar-Links in Foren oder andere Links, die von Nutzern generiert werden und zu weniger vertrauenswürdigen oder nicht relevanten Inhalten führen. Ebenso sollten Links, die als Werbung oder Sponsored Content gekennzeichnet sind, das nofollow Attribut verwenden, um den Richtlinien von Suchmaschinen zu entsprechen.

Strategischer Ansatz: Überlegen Sie genau, wie viele Links auf einer Seite platziert werden, da jeder Link – ob nofollow oder dofollow – den zu verteilenden Link Juice unter sich aufteilt. Vermeiden Sie eine zu große Anzahl an Links auf einer Seite, um die Stärke des weitergegebenen Juice nicht unnötig zu verdünnen. Der gezielte Einsatz von nofollow Links kann somit dazu beitragen, den verfügbaren Link Juice auf die wichtigen, qualitativen Links zu konzentrieren.

Zusammenfassend sollten Webmaster ein ausgewogenes Verhältnis von dofollow und nofollow Links pflegen, um sowohl die eigene Seite zu stärken als auch eine gute Beziehung zum gesamten Web-Ökosystem zu unterhalten. Hierbei ist auch zu beachten, dass Suchmaschinen Algorithmen regelmäßig aktualisiert werden, was eine kontinuierliche Anpassung der eigenen Linkstrategie erforderlich macht.

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