Pogo Sticking gilt in der Welt der Suchmaschinenoptimierung als negatives Nutzersignal. Es wird von Suchmaschinen wie Google ausgewertet und kann zur Verschlechterung der Rankings führen.
Obwohl eine hohe Absprungrate (Bounce Rate) nicht zwangsläufig negativ sein muss und oft zeigt, dass Nutzer schnell fanden, wonach sie suchten, signalisiert Pogo Sticking stets Unzufriedenheit des Nutzers.
Dieses Verhalten, bei dem Besucher nach dem Anklicken einer Seite in der Google-Suche mit der „Zurück“ Funktion im Browser wieder zur Google-Suche zurückkehren und andere Ergebnisse anklicken.
Das Verhalten lässt darauf schließen, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden. Die gesuchten Informationen oder Produkte wurden nicht gefunden, wodurch die Nutzer prompt zur Ausgangsseite zurückkehren.
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Erklärung: Was ist Pogo Sticking?
Pogo Sticking wird oft als „Hub and Spoke Pattern“ umschrieben – eine bildliche Darstellung des Nutzerverhaltens. Dabei fungiert die Hauptseite als Hub (Zentralknoten) und die angeklickte Unterseite als Spoke (Speiche). Ein schneller Rückkehr zum Hub deutet klar darauf hin, dass die Unterseite die Erwartungen der Nutzer nicht erfüllt.
Verschiedene Kennzahlen der Webanalyse wie Absprungrate, Verweildauer, Klickpfad, Sitzungsdaten sowie das Verhältnis von Seitenaufrufen zu einzigartigen Seitenansichten sind Indikatoren für Pogo Sticking und können Aufschluss geben, um entsprechende Optimierungen vorzunehmen.
Praxisbeispiel: Eine Person sucht in Google nach „Kinderfahrrad Test“, klickt ein Ergebnis an und geht dann über die „Zurück“ Funktion (←) wieder zurück zu den Google-Sucherergebnissen und klickt dort andere Webseiten an. Dieses Verhalten signalisiert Google, dass die Webseite, welche die Person zuerst besucht, hat keine zufriedenstellende Ergebnisse für diese Suchanfrage geliefert hat.
Aus der Sicht der Suchmaschinen
Aus der Perspektive von Suchmaschinen ist Pogo Sticking ein wichtiger Indikator für die Suche nach relevantem Inhalt, der auf der besuchten Webseite nicht gefunden wurde.
Google nutzt ausgeklügelte Algorithmen, um solches Nutzerverhalten zu erkennen und es als eines der vielen Signalen in die Seitenbewertung einfließen zu lassen.
Ein erkennbares Hub and Spoke Muster kann somit negativ für die Positionierung einer Webseite in den Suchergebnissen sein.
Dabei gibt es zwei Arten von Pogo Sticking:
- Externes Pogo Sticking: Dies betrifft das Nutzerverhalten von der Google Suche zur eigenen Webseite. Wenn eine Webseite für bestimmte Suchanfragen hoch gerankt wird, es aber dann vermehrt zu Pogo Sticking kommt, weil Nutzer schnell zurück zur Suchmaschine navigieren, ist es wahrscheinlich, dass Google die Webseite in Zukunft in den Rankings herabstuft.
- Internes Pogo Sticking: Dies betrifft das Nutzerverhalten auf der eigenen Webseite. Es tritt auf, wenn Nutzer von einer Landing-Page oder einer Produktseite über Deep Links zu weiterführenden Informationen oder Produkten geleitet werden und schnell enttäuscht zurückkehren, was sich negativ auf die Conversion Rate und indirekt auf das Ranking auswirken kann.
Ursachen für Unzufriedenheit mit einem Suchergebnis in der Praxis
Die Ursachen für Pogo Sticking sind vielfältig und umfassen sowohl inhaltliche als auch technische Aspekte:
- Inkonsistenzen zwischen Content, Title Tags und Meta Descriptions führen dazu, dass Nutzer nicht finden, was sie erwarten.
- Spamähnlicher oder zu werbelastiger Content kann das Nutzererlebnis beeinträchtigen.
- Fehlerhafte, schlecht formatierte und unstrukturierte Inhalte enttäuschen Nutzer schnell.
- Ein Mismatch zwischen Website-Ziel und vorhandenem Content. Ein Beispiel könnte sein, dass der User einen Shop besuchen will, aber auf einer Content-Seite landet.
- Lange Ladezeiten veranlassen Nutzer, die Seite vorzeitig zu verlassen.
- Automatisch startende Werbevideos oder Flash-Animationen stören Nutzer.
- Schlechtes Design und eine verwirrende Benutzerführung erschweren die Interaktion mit der Website.
Lösungsansätze
Pogo Sticking lässt sich mit verschiedenen Mitteln identifizieren, darunter Webanalyse-Tools, Google Analytics und AB-Testing. Speziell in Analytics können Segmente eingerichtet werden, um das Verhalten für spezifische Webseiten zu verfolgen. Wer wertvollen Content liefert und technische Aspekte beachtet, minimiert das Risiko von Pogo Sticking, da Nutzer finden, was sie erwarten. In diesem Zusammenhang ist es wichtig die Zielgruppe zu kennen und die Suchintention genau zu verstehen.
Meiner Meinung nach ist das Verständnis und die Vermeidung von Pogo Sticking entscheidend für eine erfolgreiche SEO-Strategie. Indem man ein Augenmerk auf die Nutzererfahrung legt und qualitativ hochwertigen Content bietet, lässt sich dieses Phänomen effektiv minimieren.