Ein Reciprocal Link (Deutsch: Reziproker Link) entsteht, wenn zwei Websites aufeinander verlinken. Webseite A verlinkt also auf Webseite B und Webseite B verlinkt auf Webseite A. In diesem Beitrag gehe ich darauf ein, ob das aus SEO-Sicht ein Problem darstellt und was man beachten sollte.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Was ist ein Reciprocal Link?
Ein reziproker Link bezeichnet eine gegenseitige Verlinkung zwischen zwei Webseiten, bei der jede Seite einen Link zur anderen setzt, um die gegenseitige Webpräsenz und Sichtbarkeit in den Suchmaschinenergebnissen zu erhöhen. Es ist dabei nicht von Bedeutung, ob die exakten Unterseiten der beiden Webseiten aufeinander verlinken oder ob von verschiedenen Unterseiten aufeinander verlinkt wird.
Diese Art von Links entstehen im Laufe der Zeit auf ganz natürliche Art und Weise. Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) werden diese Verlinkungen teilweise eingesetzt, um die Autorität einer Webseite zu steigern.
Im SEO geht man derzeit davon aus, dass bei einer gegenseitigen Verlinkung sich die Links gegenseitig aufheben oder deutlich weniger Linkjuice gegenseitig vererbt wird. Die Qualität und Kontextualität der verlinkten Seiten werden von Suchmaschinen sorgfältig bewertet, um Manipulationsversuche zu identifizieren und die Integrität der Suchergebnisse zu wahren.
Analyse: Ahrefs hat die Daten analysiert
Reziproke Links sind weitverbreitet. Das konnte Ahrefs in einer Analyse von 140.592 Domains mit mindestens 10.000 monatlichen Besuchern feststellen. Über 73,6 % der Domains hatten reziproke Links (Quelle: Ahrefs).
Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn solche Verlinkungen entstehen auf ganz natürliche Weise im Laufe der Zeit.
Webseiten mit viel Traffic ranken auf sehr viele verschiedene Begriffe und werden so auch häufig von anderen Webseiten verlinkt. Über die Jahre hinweg verlinken sich so viele Webseiten gegenseitig viele Male. Wechselseitige Links sind somit ein häufiges Nebenprodukt des Internets.
Was sagt Google zum Thema Reciprocal Link
Schaut man sich die Spamrichtlinien von Google (Quelle) an, findet man diese Aussage:
Exzessiver Linktausch („Verlink auf meine Website und ich verlinke auf deine“) oder Partnerseiten zum ausschließlichen Zweck der gegenseitigen Verlinkung.
Man beachte das Wort EXZESSIV. Google weist hier klar darauf hin, dass dies nur ein Problem ist, wenn es exzessiv betrieben wird. Ich bin seit über 10 Jahren im SEO tätig und ich hatte tatsächlich noch nie einen Fall, bei dem es wegen einer gegenseitigen Verlinkung zu einer Abstrafung von Seiten Google kam.
Sollten Sie dennoch reziproke Links aufbauen?
Wechselseitige Links können sehr vorteilhaft sein, wenn sie einen Mehrwert für die Nutzer und das Web bieten. Zum Beispiel kann eine Fitness-Website auf eine Website mit gesunden Rezepten verlinken, und die Website mit den Rezepten kann wiederum auf die Fitness-Website verlinken. Dieser Linktausch basiert auf der Relevanz und Nützlichkeit der Inhalte, die für die Zielgruppe beider Websites einen Mehrwert darstellen.
Reziproke Links werden wie oben bereits erwähnt ganz automatisch mit der Zeit passieren. Um dies zu verhindern, müsste man ja sonst vor jeder Verlinkung mit einem SEO Tool prüfen ob die andere Webseite in der Vergangenheit vielleicht schon einmal auf einen selbst verlinkt hat. Das macht niemand!
TIPP: Großangelegte Kampagnen vermeiden
Es ist jedoch ratsam, absichtlich groß angelegte wechselseitige Links zu vermeiden und sie nicht zu Ihrer primären Linkquelle zu machen. Wenn Sie aktiv versuchen, Links durch massenhaftes Ansprechen per E-Mail auszutauschen, indem Sie beispielsweise um einen wechselseitigen Link bitten, sollten Sie damit aufhören.
Andere relevante Beiträge: