Die Entscheidung, ob man Subdomain oder Unterverzeichnis verwendet, stellt für viele Unternehmen, insbesondere bei der Neugestaltung ihrer Webseite oder beim Ausbau ihres Portfolios eine wesentliche Überlegung dar.
Die Frage, was für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) vorteilhafter ist, löst unter Online-Marketern oft intensive Debatten aus. Zunächst möchten wir an einem Praxisbeispiel die beiden Möglichkeiten vorstellen. Möchte ein Unternehmen einen Blog auf der Webseite starten, gibt es prinzipiell zu Möglichkeiten:
- Subdomain: blog.webseite.de
- Subfolder: webseite.de/blog/
Zahlreiche Fachleute vertreten die Ansicht, dass ein Unterverzeichnis (Subfolder) die bessere Wahl ist, da es die Autorität der Hauptseite stärkt und sich so positiv auf das Ranking auswirken kann.
Die Auswahl zwischen Subdomain und Unterverzeichnis erfordert eine strategische Herangehensweise. Es empfiehlt sich, diese Entscheidung wohlüberlegt im Vorfeld eines Website-Relaunches zu treffen, da beide Optionen ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen mit sich bringen.
Inhaltsverzeichnis
Definition von Subdomain und Subfolder
Eine Subdomain fungiert als eigenständiger Bereich innerhalb deiner Hauptdomain (z.B. https://webseite.de), erkennbar an der Struktur wie https://subdomain.webseite.de.
Im Gegensatz dazu bezeichnet ein Subfolder ein Unterverzeichnis innerhalb der Hauptdomain, beispielsweise https://webseite.de/subfolder/.
Situationen für Subdomain & Subfolder
Der Anlass für die Überlegung, ob eine Subdomain oder ein Subfolder eingerichtet werden soll, kann unterschiedlich sein. Zu den typischen Szenarien gehören:
- Die Erstellung einer Landingpage für Werbekampagnen.
- Die Einführung mehrsprachiger Inhalte durch länderspezifische Subdomains im Zuge der Internationalisierung (z.B. en.deine-website.de).
- Die Einrichtung von spezialisierten Bereichen für Kundenservice oder Hilfezentren, um Nutzern einen direkten Zugang zu Support-Ressourcen zu bieten.
- Die Entwicklung von Mikroseiten für spezielle Ereignisse oder Produktlaunches, die temporär im Fokus stehen sollen.
- Die Schaffung von Mitgliederbereichen oder Community-Plattformen, die eine abgetrennte Nutzererfahrung innerhalb der Hauptwebsite ermöglichen.
- Die Integration eines Corporate Blogs oder eines Bereichs für von Nutzern erstellte Inhalte.
- Die Hinzufügung neuer Produktlinien, die sich deutlich vom Hauptangebot unterscheiden.
- Der Plan, neben der Hauptwebsite einen eigenständigen Online-Shop zu betreiben.
Vorteile und Nachteile
Die Entscheidung, ob man seine Webseite mit Subdomain oder Unterverzeichnis strukturiert sollte wohl überdacht sein. Die Nutzung von Subdomains und Unterverzeichnissen (Subfoldern) ist ein wesentliches Element der Webstrategie, das sorgfältig abgewogen werden sollte. Hier eine zusammengefasste Darstellung der wichtigsten Punkte, einschließlich einer Tabelle, die die Entscheidungsfindung erleichtern soll.
Kriterium | Subdomain | Subfolder |
---|---|---|
Mehrsprachigkeit & Multiregionalität | ✓ | ✓ |
Teamverwaltung | ✓ | ✓ |
Getrennte Content-Bereiche | ✓ | ✓ |
Einfluss auf SEO | Eingeschränkt | Stärkt Hauptdomain |
Aufwand & Pflege | Höher | Geringer |
Einsatz von Subdomains: Vorteile und Nachteile
Subdomains bieten sich an, wenn SEO für die Subdomain eine untergeordnete Rolle spielt. Zum Beispiel bei einer internen FAQ Sektion für Mitarbeiter oder anderen Unternehmensinternen Anwendungen wie Intranets.
Subdomains erfordern mehr Aufwand in der Pflege. Sie werden von Google als separate Websites betrachtet, was die SEO-Bemühungen verdoppeln kann. Subdomains profitieren nicht direkt von der Linkstärke der Hauptdomain. Außerdem kann Cross-Domain-Tracking kann erforderlich sein, um Nutzerbewegungen korrekt zu erfassen.
Einsatz von Unterverzeichnissen (Subfoldern): Vorteile und Nachteile
Subfolder eignen sich besser, wenn Inhalte und Angebote auf der Website erweitert werden sollen, ohne die Struktur komplett zu ändern. Es besteht immer ein SEO-Vorteil den die Domain Authorität wird so nicht auf verschiedene Sudomains geteilt, sondern alle Backlinks zählen auf die gleiche Domain ein.
Es gibt kaum Nachteile von einem Unterverzeichnis, außer der strategischen Überlegung, ob eine Auslagerung von Inhalten erforderlich ist. Für länderspezifische Inhalte könnte die Einrichtung einer komplett neuen Webseite Top-Level-Domain (TLD) vorteilhafter sein.
Was sagt Google zu dem Thema?
Bezüglich der Entscheidung zwischen Subdomains und Subfoldern äußert sich John Müller von Google in diesem Video so:
Leider sind die Aussagen von Google, wie immer sehr wage. Er sagt auch, dass es für Google in der Websuche egal ist, ob Subdomains oder Unterverzeichnisse verwendet werden.
Wir möchten hier noch einmal darauf hinweisen, dass wir als SEO Agentur, fast immer dazu raten würden mit Unterverzeichnissen (Subfoldern) zu arbeiten, da es viele möglichen Vorteile hat und fast keine Nachteile.
Backlinks, die nach wie vor eine zentrale Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung haben, fließen in die Gesamtbewertung der Domain ein, was bei Subdomains oft nicht der Fall ist. Subdomains haben häufig Probleme, bedeutsame Backlinks zu generieren und tragen nicht zur Stärke der Hauptdomain bei. Dadurch wird das SEO-Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft.
Richtungsweisende Entscheidung für deine Website
Lassen wir uns die Faktoren nochmals durch den Kopf gehen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, allerdings mit einer klaren Tendenz zur Empfehlung von Subfoldern aus SEO-Perspektive:
Subdomains könnten passend sein, wenn:
- Deine Inhalte oder Angebote eine erhebliche thematische Differenz zur Hauptseite aufweisen oder für spezifische Werbekampagnen genutzt werden. Dann kannst du dir aber ebenso überlegen, eine komplett neue Domain dafür zu verwenden.
- Interne Anwendungsfälle wie Intranet, FAQ Bereich für Mitarbeiter, usw.
- SEO für dich einen untergeordneten Stellenwert im Marketing-Mix hat.
Beachte jedoch die Nachteile: höherer Verwaltungsaufwand, komplexeres Tracking, kein SEO-Vorteil durch die Verlinkung mit der Hauptdomain, separater Aufbau von Backlinks für jede Subdomain und die Notwendigkeit eigener HTTPS-Zertifikate.
Subfolder sind zu bevorzugen, wenn:
- Deine Inhalte thematisch eng mit der Hauptdomain verbunden sind.
- Du den Erstellungs- und Pflegeaufwand minimieren möchtest.
- Du die SEO-Vorteile durch interne Verlinkung und die gesamte Linkkraft aus Backlinks nutzen möchtest, die auf eine einzige Domain zielen.
Der gesamte Content stärkt so die Hauptdomain, und es wird lediglich ein HTTPS-Zertifikat benötigt. Dies ist besonders relevant, wenn SEO ein kritischer Marketingkanal für dich ist.
Zwar kann der Umgang mit mehrsprachigen Websites etwas aufwendiger sein, doch moderne CMS-Systeme erleichtern durch Plugins die Einrichtung und automatische Zuweisung des hreflang-Attributs.
Zusammenfassung
Es gibt zwar kein universell richtiges oder falsches Vorgehen für die Frage nach Subdomain oder Unterverzeichnis, doch aus SEO Sicht würden wir in den meisten Fällen zur Verwendung eines Unterverzeichnisses raten.
Es muss eine gut informierte Entscheidung getroffen werden und es müssen einem die langfristigen Auswirkungen bewusst sein. Einmal getroffen, kann die Umkehrung einer Entscheidung für eine Subdomain, nachdem viel Zeit und Ressourcen investiert wurden, sehr schwierig sein.